Innovationspark Dübendorf

Innovationspark Dübendorf

Geschätzte Anwesende

Ich danke Orlando Wyss für die Erklärung des Wortes Innovation und den Lob auf die Schweizer Innovationskraft. Ich bin mit ihm teilweise einverstanden: Innovation kann nicht verordnet werden. Innovation kann nicht erzwungen werden. Aber Innovation kann ermöglicht und gelebt werden.

Um Innovation zu leben, braucht es mehr als verstreute Labors auf der ganzen Welt sowie Email und Skype. Es braucht findige Köpfe, die sich auch einmal von Angesicht zu Angesicht treffen können, über Mittag, beim Kaffee oder einem Feierabendbier. Damit diese findigen Köpfe Ideen möglichst unkompliziert ausprobieren können, braucht es auch Labors und Geräte.

Im Gegensatz zu Dir, Orlando Wyss, habe dies nicht nur aus der Kommissionsberatungen mitbekommen. Ich habe selber einmal im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit an der EMPA von den Möglichkeiten des gedanklichen Austausches und der Mitbenutzung von teurem Laborequipment profitiert. Es war toll, wie die Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfeleistung funktioniert hat. Viele Untersuchungen und Verfahrensschritte, die ich mit einem einfachen Telefon innert weniger Tage organisieren konnte, wären aus finanziellen oder zeitlichen Gründen nicht möglich gewesen, wenn ich sie anders hätte durchführen müssen. Eine Gruppe, mit der ich damals zusammengearbeitet hatte, war ein Start-up, das aus einer EMPA-Forschungsgruppe hervorgegangen ist und das Glück hatte, sich auf dem Areal der EMPA einmieten zu können und sein Produkt dort weiterzuentwickeln. Dieses Start-up durfte kürzlich im Unterland eine Produktionsanlage in Betrieb nehmen, die von Regierungspräsident Stocker eingeweiht wurde und in die viel ausländisches Kapital geflossen ist. Wenn sie heute auf die Homepage dieser Firma gehen, sind dort 14 neue Stellen ausgeschrieben. Solche Erfolgsgeschichten, meine Damen und Herren, sind die Resultate, die wir von einem Innovationspark erwarten.

Wie muss nun ein solcher Innovationspark ausgestaltet sein, damit er funktioniert? Aus meiner Sicht braucht es eine hohe Dichte von Möglichkeiten – Möglichkeiten von gezielten und spontanen Treffen; Möglichkeiten, verschiedene Analysemethoden zu nutzen; Möglichkeiten, Varianten eines Produktionsschrittes auszuprobieren; Möglichkeiten kurzfristig oder probehalber neue Kollaborationen einzugehen. Die Forderung nach einer hohen Dichte von Möglichkeiten für Forscher und Entwickler erfordert zwangsläufig eine Konzentration des Angebots. Wir wollen nicht Kraut und Rüben auf dem Innovationspark, sondern nur das Rübenkonzentrat. Wir brauchen keine dauerhafte Wohnnutzung, keine ganzen Schulen und keine diffus definierte Gemeinnützigkeit. Der Innovationspark soll Firmen vorbehalten sein, die miteinander und zusammen mit unseren Hochschulen neue Produkte erschaffen und so den Wirtschaftsraum Zürich stärken.

Die Grünliberalen stehen voll und ganz hinter dem Innovationspark.

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